Fristen bei Schlüsselverlust & Kaution in der Schweiz

Kaution & Mietkautionskonto 2 Min. Lesezeit · veröffentlicht 11. September 2025

Als Mieter in der Schweiz kann ein verlorener Schlüssel schnell Fragen zu Fristen und zur Mietkaution aufwerfen. Sie sollten den Verlust umgehend dem Vermieter melden, mögliche Ersatzschlüssel oder Schlosstausch klären und prüfen, welche Kosten der Vermieter geltend machen darf. Auch bei der Rückzahlung der Kaution gelten feste Fristen: Dokumentation, Forderungen und Einwendungen beeinflussen, wie und wann Geld zurückgezahlt wird[1]. Dieser Ratgeber erklärt praxisnah, welche Fristen gelten, welche Belege Sie sammeln sollten und wie Sie formal reagieren, damit Ihre Rechte als Mieter gewahrt bleiben. Wenn nötig, zeigt er auch, wann eine Schlichtungsbehörde eingeschaltet werden kann[2].

Was tun bei Schlüsselverlust?

Ein schneller Plan hilft, Nachteile zu vermeiden. Prüfen Sie zuerst, ob ein Ersatzschlüssel vorhanden ist oder ob ein Schlosstausch nötig wird. Behalten Sie alle Belege und notieren Sie Zeitpunkte.

  • Melden Sie den Verlust sofort schriftlich dem Vermieter und nennen Sie Datum und Umstände.
  • Klärung: Ist ein Schlosstausch erforderlich oder reicht ein Ersatzschlüssel?
  • Sichern Sie Fotos, Belege und Zeugenangaben, falls Kosten später bestritten werden.
  • Vermeiden Sie eigenmächtige, teure Maßnahmen ohne Absprache, um Rückforderungen zu reduzieren.
  • Notieren Sie Fristen zur Kostenmeldung und Einwendungen, damit keine Ansprüche verjähren.
Bewahren Sie alle Belege und Fotos sofort auf.

Fristen für Kautionsrückzahlung

Die Rückzahlung der Mietkaution erfolgt nicht automatisch: Vermieter haben Zeit für Prüfung von Mietzinsforderungen, Schadenersatzansprüchen oder Nebenkostenabrechnungen. Als Mieter sollten Sie innerhalb der gesetzten Fristen reagieren, Belege vorlegen und gegebenenfalls Einwendungen erheben[1].

  • Prüfen Sie, ob der Vermieter Forderungen schriftlich erklärt hat und fristgerecht geltend macht.
  • Setzen Sie eine formelle Frist zur Rückzahlung, wenn nach Übergabe keine Begründung folgt.
  • Reichen Sie binnen kurzer Frist Ihre Einwendungen und Belege ein, um automatische Abzüge zu verhindern.
Antworten Sie auf Forderungen schriftlich und termingerecht, um Ihre Rechte zu wahren.

Wenn Vermieter Kosten von der Kaution abziehen wollen

Ein Vermieter darf nur begründete, nachgewiesene Kosten abziehen. Forderungen müssen nachvollziehbar sein. Wenn Sie die Abzüge nicht akzeptieren, empfiehlt es sich, zuerst schriftlich zu widersprechen und Belege vorzulegen. Reichen Sie bei andauernden Unstimmigkeiten eine Anfrage bei der Schlichtungsbehörde ein; in vielen Kantonen ist eine Schlichtung vorgeschrieben, bevor ein Gericht entscheidet[2].

Häufige Fragen

Wie schnell muss ich den Schlüsselverlust melden?
Sie sollten den Verlust unverzüglich melden, am besten schriftlich mit Datum und Uhrzeit.
Ein Schlosstausch ist möglich, wenn eine Sicherheitsgefährdung vorliegt; klären Sie Kosten und Ersatzmöglichkeiten vorher schriftlich.
Wie lange darf der Vermieter die Kaution einbehalten?
Die Kaution darf so lange einbehalten werden, wie berechtigte Forderungen geprüft werden; konkrete Fristen können kantonal variieren.

Anleitung

  1. Melden Sie den Verlust schriftlich dem Vermieter und notieren Sie Datum und Uhrzeit.
  2. Sammeln Sie Belege: Fotos, Rechnungen, Zeugen und Kommunikation.
  3. Fordern Sie eine schriftliche Aufstellung möglicher Kosten an und setzen Sie eine Frist zur Klärung.
  4. Widersprechen Sie unberechtigten Abzügen schriftlich und reichen Sie Belege ein.
  5. Suchen Sie bei festgefahrenen Fällen die Schlichtungsbehörde Ihres Kantons auf oder beachten Sie formale rechtliche Schritte[3].

Hilfe und Unterstützung / Ressourcen


  1. [1] Schweizer Obligationenrecht (OR) — fedlex.admin.ch
  2. [2] Schlichtungsbehörde Mietangelegenheiten (Kanton Zürich)
  3. [3] Kantonale Justiz und Schlichtung (Kanton Bern)
Bob Jones
Bob Jones

Redakteur & Forscher, Mietrechte Schweiz

Bob verfasst und prüft Inhalte zum Mietrecht für verschiedene Regionen – mit dem Ziel, rechtliche Schutzrechte für Mieter verständlich zu machen und sich für Wohnraumgerechtigkeit einzusetzen.