Mieterunterlagen für Kurzzeitmiete in der Schweiz

Kurzzeit-/Ferienvermietung (Airbnb) 2 Min. Lesezeit · veröffentlicht 11. September 2025
Als Mieter in der Schweiz ist es wichtig, Unterlagen für Kurzzeit- oder Ferienvermietungen systematisch zu sammeln. Eine klare Aktenführung hilft bei Streitfällen, bei Rückforderungen von Kautionen, bei Nachweisen zur Zahlung des Mietzinses und bei Fragen zur Wohnqualität. Dieser Leitfaden erklärt, welche Dokumente sinnvoll sind, wie Sie Belege und Fotos sicher archivieren und welche Fristen und Behörden in der Schweiz relevant sind. Am Ende finden Sie eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Dokumentenorganisation und Hinweise zur Schlichtung, falls ein Konflikt entsteht. Die Tipps sind speziell auf Kurzzeitmiete zugeschnitten, etwa bei Plattform-Vermietungen wie Airbnb, und richten sich an Leser ohne juristische Vorkenntnisse. Organisiert vorgehen erhöht Ihre Sicherheit und Erfolgschancen.

Wichtige Unterlagen

Sammeln Sie frühzeitig alle relevanten Papiere und digitale Belege, damit Sie bei Unstimmigkeiten Nachweise parat haben. Wichtige Kategorien sind:

  • Mietvertrag (form)
  • Übergabeprotokoll und Inventar (record)
  • Zahlungsbelege und Quittungen für Mietzins und Deposit (rent)
  • Fotos und Videos von Mängeln oder Wohnzustand (evidence)
  • Schriftverkehr mit Vermieter oder Plattform (notice)
  • Fristen zu Rückzahlung, Kündigung oder Schadenmeldung (deadline)
In den meisten Kantonen sind Mieter gut beraten, Belege mindestens mehrere Monate aufzubewahren.

Wie Sie Dokumente sicher organisieren

Nutzen Sie eine klare Struktur: getrennte Ordner für Vertrag, Zahlungen, Fotos und Kommunikation. Scannen Sie wichtige Papiere und speichern Sie Kopien in der Cloud sowie lokal. Notieren Sie Datum, Uhrzeit und Umstände bei Mängeln; fügen Sie Metadaten zu Fotos hinzu. Falls Sie Belege elektronisch versenden, behalten Sie die gesendete E‑Mail mit Empfänger und Datum als Nachweis. Vermerken Sie Fristen sichtbar in Ihrem Kalender und erstellen Sie eine kurze Checkliste für jede Buchung.

Bewahren Sie digitale Kopien an zwei sicheren Orten auf, z.B. Cloud und externe Festplatte.

Was tun bei einem Streit

Wenn eine Auseinandersetzung über Zahlung, Kaution oder Schäden entsteht, prüfen Sie zuerst Ihre Unterlagen. Sammeln Sie Vertrag, Übergabeprotokoll, Zahlungsnachweise und Fotos. Suchen Sie das Gespräch mit dem Vermieter und dokumentieren Sie jede Kontaktaufnahme. Sollte keine Einigung möglich sein, ist in der Schweiz meist ein Schlichtungsverfahren vorgesehen; die gesetzlichen Grundlagen finden sich im Obligationenrecht[1] und die Schlichtungsbehörde ist kantonal zuständig[2]. Bereiten Sie Ihre Belege chronologisch auf und fügen Sie eine kurze Zusammenfassung der Forderung hinzu.

Reichen Sie Beschwerden fristgerecht ein, sonst können Ansprüche verfallen.

Häufige Fragen

Welche Unterlagen sollte ich immer bereithalten?
Bewahren Sie Mietvertrag, Übergabeprotokoll, Zahlungsbelege, Fotos und alle Nachrichten mit dem Vermieter auf.
Wie lange muss ich Belege aufbewahren?
Als Orientierung: bis zur Klärung aller Ansprüche; viele Mieter archivieren Unterlagen mindestens zwei bis fünf Jahre.
Was passiert, wenn der Vermieter keine Kaution zurückzahlt?
Dokumentieren Sie Fristen und Zahlungsaufforderungen, suchen Sie die kantonale Schlichtungsstelle und legen Sie dort Ihre Belege vor.

Anleitung

  1. Alle existierenden Unterlagen sammeln: Vertrag, Protokoll, Mails, Zahlungsbelege.
  2. Dokumente digitalisieren: scannen oder gute Fotos machen und mit Datum benennen.
  3. Zahlungsnachweise ordnen und Prüfliste erstellen, welche Beträge wann bezahlt wurden.
  4. Fristen in Kalender eintragen und rechtzeitig reagieren, z.B. auf Rückforderungsfristen.
  5. Bei fehlender Einigung Schlichtungsstelle kontaktieren und Unterlagen in chronologischer Form einreichen.

Hilfe und Support / Ressourcen


  1. [1] Fedlex – Schweizerisches Obligationenrecht (OR)
  2. [2] Kanton Zürich – Zuständige Schlichtungsbehörde
Bob Jones
Bob Jones

Redakteur & Forscher, Mietrechte Schweiz

Bob verfasst und prüft Inhalte zum Mietrecht für verschiedene Regionen – mit dem Ziel, rechtliche Schutzrechte für Mieter verständlich zu machen und sich für Wohnraumgerechtigkeit einzusetzen.